
Jeder Aikidoka kennt O-Senseis Äußerung "Ikkyo das ganze Leben".
Man fragt sich zuerst, was soll das heißen? Dann denkt man vielleicht, wie soll das gehen? Und schließlich entdeckt man erfreut, dass man nun schon mehrere Jahre Ikkyo gemacht hat, ohne dass es einem je langweilig geworden ist, dass man noch immer neue Dinge darin lernen und üben kann und dass man sich tatsächlich vorstellen kann, das ganze Leben lang Ikkyo zu machen.
Bestimmt kennst Du diesen Moment, wo Du plötzlich im Training so eine Art Erfahrung des Erwachens hast. Du bemerkst plötzlich, dass Du ein- und demselben Lehrer nun schon zum zigten Mal beim Vorführen und Erklären einer bestimmten Technik zuschaust und zuhörst, und dass es Dir noch nie so vorgekommen ist, als würdest Du das selbe hören, als würde sich etwas wiederholen, sondern Du stellst erfreut fest, dass Du jedes Mal etwas Neues hörst, etwas wahrnimmst, das Du zuvor (noch) nicht wahrnehmen konntest, dass das Aikido tatsächlich so vielschichtig und wahrhaftig ist...
Lange Zeit bleibt es kaum erkennbar, ob und wie das Aikido das eigene Alltagsleben beeinflusst, ob es gelingt, den Aikido-Weg tatsächlich auch außerhalb des Dojos zu gehen. Es ist auf jeden Fall eine große Herausforderung an die eigene Geduld.
Nicht umsonst wird das Aikido als Meditation in Bewegung bezeichnet. Da wo sich Philosophie und Meditation begegnen - in der Kontemplation - ist Aikido in Bewegung, kaum theoretisch sondern direkte Erfahrung, ganzheitliche Begegnung mit dem Sosein.
Nach und nach gelingt es einem immer öfter dieses Seinsgefühl in den Alltag mitzunehmen. Die hohen Ansprüche, die theoretischen Ideen werden relativiert, die Momente der direkten Berührung mit dem Leben nehmen zu.
Mirjam
Ich habe noch nicht herausgefunden, wie man mit dem tablet von hier aus in blogger die fotos zurechtschneidet und platziert. Deswegen liegt das erste Foto in dieser Groesse ganz unten am Text. Ich habe werde bestimmt noch mehr schoene Fotos machen - Mirjam, du hast das doch schon mal hinbekommen von Norwegen aus. Vielleicht kannst du mir erklaeren wie das geht?
Hier auf jeden Fall ein paar atemberaubende Fotos aus dem Flieger heraus auf Groenland. Im ganzen Flugzeug haben die Kameras andauernd geklickt! Die kleinen weissen Flecken sind grosse Eisberge.
"Ihr Lieben", so moechte ich fast in die Heimat schreiben - so weit weg war ich noch nie. Die Etappen sind recht kurz, die druebergehuepften Zeitzonen lang. Dies ist jetzt glaube ich der vierte Tag der Tournee . Die bioologische Uhr zeigt noch halb auf Deutschland, obwohl ich inzwischen durch 4 verschieden Zeitzonen gereist bin, immer nach Westen, in die Richtung, in der einem Zeit "geschenkt" wird - habe heute morgen mit meiner Familie geskypet, mein kleiner Sohn Noah konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er jetzt ins Bett gehen muss, waehrend ich nich nicht mal gefruehstueckt habe.
Noch vor Mitternacht in Portland angekommen, hat mich Jean Francois Cloutier, das ist einer von Garys begeistertsten Schuelern, vom Bahnhof abgeholt und bei sich zu Hause aufgenommen. Ein wenig Schlaf, ein wunderbares Fruehstueck seiner Frau Liz und um 10 Uhr ging bereits der erste Lehrgang los. Die Leute konnten meine Arbeit sehr gut aufnehmen und hatten glaube ich viel Spass. - Das Fortgeschrittenen Training am Montagabend, das ich leiten durfte, ergab noch einmal ein paar neue Gesichter und Bekanntschaften.
Das Aikido Dojo of Maine, in dem ich unterrichtet habe, existiert seit 2001 in dieser Form, es ist sehr schoen, 180 qm tatami, mit einigen Kalligrapien von Saotome und Ikeda Sensei. Bemerkenswert ist auch das serioese Kinderprogramm, das dem unseren vergleichbar ist. Auch hier gibt es einiges, ueber das wir uns austauschen koennen, wenn ich wieder zurueck bin.
Dienstag in aller Fruehe nach einem Spiegelei wurde ich dann zurueck zum Busbahnhof gebracht, damit ich den Flieger nach Boston nicht verpasse. Von Portland nach Boston sind es mit dem Bus 2 Stunden. Von Boston nach Houston mit dem Flieger 4 Stunden, zwei Stunden Aufenthalt, dann 5 h nach Seattle, dann noch mal 2 h mit Sbahn, Bus und zu Fuss in mein Zimmer, mit dem ich sehr zufrieden bin, weil man von hier wohl nur eine halbe h zum Dojo laeuft.
Heute Abend besuche ich Bruce Bookman, morgen geht das Seminar mit Ikeda los. Ich bin guter Dinge und sehr gespannt.
Liebe Gemeinschaft… nun ist es also real, auch wenn es sich noch sehr unwirklich anfühlt. Ich bin hier in Peking, in einem kleine Café inmitten der alten Hutongs (traditionelle, sehr verschachtelte Höfe, typisch für Peking) - und ausserhalb vom normalen Raum und Zeit.