Ein Jahr ist zu Ende - Zeit und Anlass, uns allen Gesundheit, Inspiration und Erfolg für das kommende Jahr zu wünschen! In 2011 hat sich in den SEISHINKAI Dojos sehr vieles getan,. In der Tat ist so viel an guter Arbeit und positivem feedback geschehen, dass an einer anderen Stelle (im Jahresbericht) davon die Rede sein wird.
In der SEISHINKAI Gruppe wie in den einzelnen Dojos selbst gab es viel Wandel und Kontinuität. Olaf Marshall in Ulm hat neue Räume gefunden, Markus und Annette Röllig in Offenbach sind in neue Räume eingezogen. Eric Steeves in Freiburg nimmt in einer Kampfkunstschule nun offiziell seine Arbeit auf. Hans-Werner Pitsch in Vluyn hat auch Räume gefunden und beginnt im Januar 2012 mit seinem Unterricht. Euch allen Alles Gute und besonders viel Kraft und Inspiration! - Und selbstverständlich wünsche ich allen, die nicht umgezogen, eingezogen, angezogen sind, das Gleiche!
Zum Glück geht innere Bewegtheit nicht immer mit äußerer Veränderung einher - sonst wäre das Leben auf diesem Planeten zu anstrengend, vielleicht unmög- lich. Im Gegenteil, äußere Veränderung ist im Aikidotraining eher klein im Vergleich zur inneren Arbeit (dennoch nicht unbedeutend). Jede Stunde unseres Übens beginnt und endet mit dem gleichen Gruß, wir tragen alle den gleichen Keikogi, die Gürtel sind weiß oder schwarz.
Indessen welch ein Unterschied liegt wesentlich zum Beispiel zwische einem 1. und einem 4. Dan. Natürlich schaut man als erstes auf die bessere Technik, die Stärke, die physische Präsensz. Auf die mindestens zehn Jahre Unterschied im Trainingspensum und in den Trainingserfolgen. Aber was den wirklichen Unterschied ausmacht, ist etwas viel Größeres: es sind die mindestens zehn intensiven Jahre des Lebens mit Aikido, die den ganzen Unterschied ausmachen. Unser Leben selbst, mit seinen Höhen und Tiefen, mit der Freude und dem Schmerz, mit allem was unser Leben menschlich macht, ist durch unser Keiko kreativ beeinflusst worden.
Wenn du mich angreifst, greifst du das Universum an. So hat es O' Sensei ausgedrückt.
Hara - das japanische Konzept für das, was alles zusammenhält - kann von uns Europäern nur durch intensives Keiko erworben werden (das gilt für moderne Japaner übrigens auch). - Was wir über die Welt denken und wie wir sie interpretieren, ist für ein gutes Hara, das mich in der Welt verortet, weniger wichtig als intensives Keiko.
Im Training, im Keiko können wir die verbesserungswürdigen Dinge leichter hinter uns lassen. Wir können die Dinge wieder auf den Punkt bringen und in der Welt da draußen damit kreativer und glücklicher werden.
Ich wünsche Euch allen ein gutes neues Jahr!
Thorsten Schoo