Zuerst war da nur die vage Idee, dann ein Entschluss, untermauert durch Gespräche mit Thorsten, Mirjam, Karolina und anderen, die uns ermutigten die Passage zum 2. Dan anzugehen. Es blieb nicht bei einem Gespräch, denn Tage und ganze Phasen des Zweifelns mischten sich in die Vorbereitung und Vorfreude. Gespräche, gegenseitiges Zureden, die Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Ansprüchen gehören offensichtlich mit zu dem Weg des Aikidoka Richtung zweiter Dan. Unsere Vierergruppe wurde eine feste Konstante in diesem Jahr, in dem wir uns gegenseitig ergänzt, unterstützt und in wechselnden Konstellationen aneinander erprobt haben.
Weibliche und männliche Anteile trafen in ständiger Wechselwirkung aufeinander.
Im Auto wird es mehr und mehr Wirklichkeit, noch viermal Schlafen und noch drei Tage Training bis zur Passage.
Wir werden getragen von der Aikido-Gemeinschaft, bekommen irgendwie besondere Beachtung und wohlwollende Aufmerksamkeit im Hinblick auf unsere anstehende Passage. Thorstens Training der nächsten drei Tage macht uns nicht mehr durch detailgenaue Technikbetrachtungen unnötig nervös, sondern erinnert und vertieft die wesentlichen Prinzipien und rückt damit unseren Fokus dorthin, wo er sein sollte.
Die Passage selbst ist wie das Ankommen am Gipfelkreuz: die Anspannung entlädt sich, die Mühe hat sich gelohnt und man erhält Ausblick und einmal mehr die Erkenntnis, dass der Weg das Ziel ist und das Ankommen am Gipfelkreuz nur den weiteren Weg der Bewegung in Aussicht stellt.
Bereits in der Vorbereitung wurde deutlich, dass die innere Entwicklung auf dem Weg zum 2. Dan ein wesentlicher Teil war, die bei allen Gemeinsamkeiten von uns Vieren, gleichzeitig sehr unterschiedlich verlaufen ist.
Zum Ausdruck seiner individuellen (Aikido-) Entwicklung ist die Möglichkeit im B-Teil gegeben, der Spielraum lässt für die Persönlichkeit jedes Einzelnen.
Das Boot bietet freie Entfaltung der Passagiere im Kontakt mit den anderen Aikidokas, krönender Abschluss jeweils die Herausforderung Thorstens Angriff zu parieren und…zu Ende zu bringen.

Schließlich gehört das abendliche Feiern auch zum inoffiziellen Abschluss der Passage, quasi ein Abrunden, um sich am nächsten Tag als 2. Dan erneut auf den Aikido-Weg zu begeben, zu neuen Einblicken in Schwere, Präsenz und Bewegung.
So ist mit der Passage mittig der Woche zwar für uns erst mal ein Gipfel erreicht, aber nicht das Ende, sondern nur ein neuer Weg, der seinen Anfang in Hirschegg nimmt und den wir in Frankfurt und Berlin weiter beschreiten werden.
Wir bedanken uns bei Thorsten und allen Weg-Begleitern.
Doris, Gordana, Bernhard und Krystian.